
geRecht II
FÄLLE VON FREIHEIT VOR GERICHT

"geRecht" - Das Projekt
Angesichts der aktuellen Migrationsdebatten taucht „geRecht“ ein in die komplexe und (noch) unabhängige Welt der Gerichte, wo die Auswirkungen neuer Asylgesetze sofort spürbar sind. Auf raumhohen Videoprojektionen, künstlerisch gestalteten Räumen und durch ein mehrkanaliges Soundsystem begegnen die Besuchenden verschiedenen (über-)lebensgroßen Justizexpert:innen und Kläger:innen Auge in Auge: im Verwal-tungsgerichtssaal, in den Büros der Mitarbeiter:innen und in den Fluren einer Asylrechtskammer. Dabei gewähren raffiniert mon-tierte Filmbilder, Dialoge, computergenerierte Animationen und Sounds tiefe Einblicke in die praktische Arbeit der Jurist:innen, vor allem aber in ihre Gedankenwelten, ihr Fachwissen und ihre Emotionen unter dem Druck der täglichen Arbeit.
Inhalt Episode II
Als ein Asylrechts-Kläger, der unmittelbar vor seiner Anerkennung steht, unter Terrorverdacht gerät, werden die Prinzipien aller am Prozess Beteiligten unter dem Einfluss von Politik und Medien auf die Probe gestellt. In dieser Situation wird die Richterin (Corinna Harfouch) von ihrer Vergangenheit eingeholt, da sie sich in der jungen Azade Jahangiri (Anke Retzlaff) wieder erkennt, die nach ihrer Flucht aus Afghanistan und Iran gegen die Ablehnung ihres Asylantrags klagt. Gleichzeitig versetzt sie die rechtsextreme Tochter einer alten Freundin in die Vision einer düsteren Zukunft. Am Ende erklärt die Richterin die Idee von Gerechtigkeit innerhalb des deutschen Asylsystems zum Mythos und erkennt ihre Verantwortung als Richterin und Mensch.
Wichtiger Hinweis: Episode 1 und 2 sind so gestaltet, dass sie auch unabhängig voneinander gesehen werden können.
Felix Müller in der Berliner Morgenpost:
"(…) Es ist erstaunlich, wie gut dieses innovative Erzählmodell funktioniert, wie es sich zugleich schlüssig einfügt in das Bemühen dieses Abends, Nuancen zu vermitteln, wo sonst simple Parolen und Populismus des Diskurs bestimmen. Die Vielschichtigkeit gibt neben Corinna Harfouch auch Roland Bonjour, Omar El Saeidi, Anke Retzlaff und Pegah Ferydoni viel Gelegenheit zur schauspielerischen Entfaltung. In der einen Sichtachse blickt man direkt in die Vergangenheit der Richterin, in de anderen ins Kriegsgebiet, in einer dritten ins Labyrinth der Rechtsprechung. Ein ergreifender, wichtiger und kluger Abend. Ein dritter Teil ist geplant.”
05./06.DEZ
jeweils um 20:00Uhr
geRecht I :
02./03.DEZ
jeweils um 20:00Uhr
Eingang über den Prinzenhof Prinzenstraße 85F
Reservierungen nehmen wir auch via Telefon entgegen:
✆ 0157 50994701
geRecht Episode I -
wurde ausgewählt für das
Festival POLITIK IM FREIEN THEATER 2023
und als BERLIN SPEZIAL
für das achtung berlin Filmfestival 2025
*english
„JUSTice“ – An overview
With “geRecht”, the suite42 collective, led by director Lydia Ziemke, examines the German legal system from within, in a hybrid theatre form. ‘geRecht’ does not explore the cases and fates of refugees but rather it focuses on the scope for action and possible interpretations in German asylum procedures. The three-part series ‘geRecht’ is presented in an innovative digital- analogue performance format. On floor-to-ceiling video projections, artistically designed rooms and through a multi-channel sound system, visitors come face to face with various larger-than- life legal experts and plaintiffs. A higly innovative, unique and tremendously topical theatre experience!
Content Episode II
When an asylum seeker who is about to be granted his right to stay gets under suspicion of terrorism, the principles of everyone involved in the trial are put to the test, and also under pressure from politicians and the media. Judge Baumann (Corinna Harfouch) is haunted by her past, as she recognises herself in the young Azade Jahangiri, who is appealing against the rejection of her asylum application after fleeing Afghanistan and Iran. Through her encounter with this young plaintiff, judge Baumann's private and professional spheres become intertwined once again. In the end, she declares the idea of justice within the German asylum system to be a myth and recognises her personal responsibility – as a judge and as a human being.
‘A highly interesting and sensual cross between theatre, film and installation: an exciting and stimulating evening.’
- Peter Zander, Berliner Morgenpost
CREDITS
Autor:innen: Maria Milisavljević, Matin Soofipour Omam, Peca Stefan, Ghiath Mhitawy (nur I), Lydia Ziemke (nur II). Regie: Lydia Ziemke. Mit: Roland Bonjour, Omar El-Saeidi, Pegah Ferydoni (nur II), Corinna Harfouch, Anke Retzlaff, Thomas Bading (Stimme, nur II), Katja Riemann (Stimme, nur II). Narratives Konzept: Daniel Hengst, Nils Lauterbach, Lydia Ziemke. Video-künstlerische Umsetzung: Daniel Hengst. Musik- und Tondesign: Nils Lauterbach. Skript/Dramaturgie: Maria Milisavljevic, Allex Fassberg (nur II). Kreativer Berater: Mehdi Moradpour (nur II). Leitung Kamera: Daniel Hengst. Leitung Ton: Nils Lauterbach. Kamera: Dominik (nur I) Bildmühle (nur II - Lukas Spijkermans, Oskar Piorkowski, Malte Brinkmann), Jenny Fitz (nur II). Lichtdesign: Bildmühle, Daniel Hengst, Henning Streck. Bühne: Afra Nobahar (nur I), Mona Glass & Sebastian Birnbacher (nur II). Kostüme: Claire Schirck, Katharina Kratz. Maske: Selina Schaal, Clemens Alleweldt (nur II).
Episode II ist eine Produktion von suite42, in Kooperation mit tak Theater Aufbau Kreuzberg und Aufbau Haus.
Gefördert aus Mitteln des Fonds Darstellende Künste, und von der Stiftung Deutsche Klassenlotterie.
Mit freundlicher Unterstützung von 25p CineSupport.
Weitere Informationen hier:
https://www.suite42.org/produktionen/gerecht/
