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geRecht I

ASYLRECHT: PARAGRAPHEN UND WIRKLICHKEIT

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*click: english below

 

Episode I und II sind im Herbst 2025 zum ersten Mal zusammen zu sehen und aktueller denn je. Beide Episoden tauchen vor dem Hintergrund der sich immer weiter verhärtenden Migrationsdebatte in Deutschland und Europa tief ein in die hoch komplexe und (noch) unabhängige Welt der Gerichte, wo die Auswirkungen neuer Asylgesetze sofort spürbar sind. Die Verwundbarkeit des deutschen Gerichtswesens wurde nicht zuletzt bei der verhinderten Wahl dreier Verfassungsrichter:innen für alle unmissverständlich spürbar. 

 

INHALT Episode I

Die renommierte Richterin Katharina Baumann (Corinna Harfouch) kommt kurz vor dem Ruhestand durch die Verstrickung von beruflichen und privaten Interessen in hochgradig komplexe Situation. Seit 2015 im Asylrecht tätig, erfährt sie im Laufe der Serie die feinen aber lebenswichtigen Unterschiede, die die Auslegung der Gesetze machen kann. Ihr begegnet zunächst ein Kläger aus Afghanistan, dem Spuren von Folter eingeschrieben sind, dessen Aussagen aber auch Zweifel aufkommen lassen. Ihr Sohn wird in einem als sicher eingestuften Herkunftsland entführt. Gleichzeitig muss sie über verschiedene Fälle und Abschiebungen dorthin entscheiden und ist auf Hilfe von Menschen aus ebendieser Region angewiesen. Diese Vorgänge eröffnen auch den Blick auf ihr jüngeres Selbst in der DDR, als auch sie dem Urteil anderer ausgeliefert war, bevor sie selbst geflohen ist. 

*english

„Paragraphs and Reality“ - Immersive asylum law drama at the intersection of theatre, film and cinema

With: Corinna Harfouch, Anke Retzlaff, Omar El-Saedi und Roland Bonjour

in German with English simultaneous translation

- please bring a charged smart phone with headphones!

Shortly before retirement, renowned judge Katharina Baumann (Corinna Harfouch) finds herself in a highly complex situation due to the entanglement of professional and private interests. She must decide on the case of a plaintiff from Afghanistan (Omar El-Saedi) who bears signs of torture, but whose statements also raise doubts. Is this just a matter of translation problems on the part of the young court interpreter (Anke Retzlaff)? At the same time, while her son is kidnapped in a country classified as “safe”, the judge is dependent on the support of people from the region to which people are deported as a result of her decisions.

„geRecht“ – An overview

With “geRecht”, the suite42 collective, led by director Lydia Ziemke, examines the German legal system from within, in a hybrid theatre form. ‘geRecht’ does not explore the cases and fates of refugees but rather it focuses on the scope for action and possible interpretations in German asylum procedures. The three-part series ‘geRecht’ is presented in an innovative digital- analogue performance format. On floor-to-ceiling video projections, artistically designed rooms and through a multi-channel sound system, visitors come face to face with various larger-than- life legal experts and plaintiffs. A higly innovative, unique and tremendously topical theatre experience!

english

23./24./25.SEPT 

jeweils um 20:00Uhr

02./03.DEZ 

jeweils um 20:00Uhr

Reservierungen nehmen wir auch via Telefon entgegen: 

0173 91 50 00 39

in German with English simultaneous translation

- please bring a charged smart phone with headphones!

Eingang über den Prinzenhof Prinzenstraße 85F

geRecht II

- Fälle von Freiheit vor Gericht​​

10./11.SEPT 

jeweils um 20:00Uhr

30./31.OKT 

jeweils um 20:00Uhr

05./06.DEZ 

jeweils um 20:00Uhr

geRecht Episode I - 

wurde ausgewählt für das 

Festival POLITIK IM FREIEN THEATER 2023

und als BERLIN SPEZIAL 

für das achtung berlin Filmfestival 2025

Das einzigartige Format:

Die auf drei Teile angelegte Serie „geRecht“ präsentiert sich einem innovativen digital- analogen Aufführungsformat. Auf raumhohen Videoprojektionen, künstlerisch gestalteten Räumen und durch ein mehrkanaliges Soundsystem begegnen die Besuchenden verschiedenen (über-)lebensgroßen Justizexpert:innen und Kläger:innen Auge in Auge. Im Verlauf der Aufführungen findet sich das Publikum u.a. im Verwaltungsgerichtssaal, in den Büros der Mitarbeiter:innen und in den Fluren einer Asylrechtskammer wieder. Der dreidimensionale Raum entsteht für die Besucher:innen nicht nur im Filmbild, sondern vor allem zwischen den Leinwänden. Denn die Akteur:innen in „geRecht“ agieren wie real im Raum agierende Personen in perfekten Sichtachsen miteinander. Sie bewegen sich von Leinwand zu Leinwand und sprechen durch die Zuschauer:innen hindurch oder über ihre Köpfe hinweg. Dabei gewähren vielgestaltige Anordnungen von Filmbild, Text, computergenerierten Bildern und Sounds tiefe Einblicke in die praktische Arbeit der Jurist:innen, vor allem aber in ihre Gedankenwelten, ihr Fachwissen sowie ihre Emotionen unter dem Druck der täglichen Arbeit. Alle drei Episoden von „geRecht“ bauen aufeinander auf, können aber auch einzeln angeschaut werden. 

 

Das Team & Hintergrund

Mit „geRecht“ blicken suite42 mit einem dezidiert transnationalen Team - 

den Autor:innen - Mehdi Moradpour, Matin Soofipour Omam, Peca Stefan, Ghiath Mithawy, den Dramaturg:innen Maria Milisavljević (auch Autorin) und Allex Fassberg, der Regisseurin Lydia Ziemke und einem hochkarätigen Schauspieler:innensemble (Corinna Harfouch,  Pegah Ferydoni, Anke Retzlaff, Roland Bonjour & Omar El-Saeidi) - ins Herz der deutschen Gesellschaft - in ihr Justizsystem, dieser unabhängigen und unbedingt erhaltenswerten Instanz, und speziell auf das Asylrecht. 

Das Kollektiv untersucht das Rechtssystem von innen. Wer wirkt dort? Welche für die Allgemeinheit unsichtbaren Vorgänge sind für Urteile mitentscheidend? Wie fließen private Ansichten in die Arbeit ein? Wie gehen die Richter:innen, und alle anderen ‚Stakeholder‘ mit ihrer individuellen Verantwortung um? Die Reihe “geRecht” untersucht nicht nur die Schicksale flüchtender Menschen, sondern richtet den Fokus auf Handlungsspielräume und Auslegungsmöglichkeiten in deutschen Asylverfahren. Das Asylrecht wird in Deutschland gemeinhin für gerecht gehalten - ist es das? Kann Recht überhaupt gerecht sein? Welche Folgen hätte ein ehrlicherer Umgang mit dem Asylgesetz und unseren gesellschaftlichen Möglichkeiten? 

 

CREDITS
Autor:innen: Maria Milisavljević, Matin Soofipour Omam, Peca Stefan, Ghiath Mhitawy (nur I), Lydia Ziemke (nur II). Regie: Lydia Ziemke. Mit: Roland Bonjour, Omar El-Saeidi, Pegah Ferydoni (nur II), Corinna Harfouch, Anke Retzlaff, Thomas Bading (Stimme, nur II), Katja Riemann (Stimme, nur II). Narratives Konzept: Daniel Hengst, Nils Lauterbach, Lydia Ziemke. Video-künstlerische Umsetzung: Daniel Hengst. Musik- und Tondesign: Nils Lauterbach. Skript/Dramaturgie: Maria Milisavljevic, Allex Fassberg (nur II). Kreativer Berater: Mehdi Moradpour (nur II). Leitung Kamera: Daniel Hengst. Leitung Ton: Nils Lauterbach. Kamera: Dominik (nur I) Bildmühle (nur II - Lukas Spijkermans, Oskar Piorkowski, Malte Brinkmann), Jenny Fitz (nur II). Lichtdesign: Bildmühle, Daniel Hengst, Henning Streck. Bühne: Afra Nobahar (nur I), Mona Glass & Sebastian Birnbacher (nur II). Kostüme: Claire Schirck, Katharina Kratz. Maske:Selina Schaal, Clemens Alleweldt (nur II). 

Eine Produktion von suite42, in Kooperation mit tak Theater Aufbau Kreuzberg und Aufbau Haus.

 

Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds.

Wiederaufnahme und Prozess gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.

Mit freundlicher Unterstützung von VIOSO und Preussenquelle.

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