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EIN MENSCH IST KEINE FACKEL

vom Krux Kollektiv

Ein Mensch ist keine Fackel - copyright Ingo Solms 009.jpg

„Angesichts dessen, dass unsere Völker am Rand der Hoffnungslosigkeit stehen, habe ich mich entschlossen, meinen Protest auszudrücken und die Leute dieses Landes wach zu rütteln. Meine Forderung: Abschaffung der Zensur (Jan Palach, 1969); Gleichberechtigung der Frau (Sahar Khodayari, 2019); Kampf gegen Rassismus und gleiche Rechte für Ausländer*innen (Semra Ertan, 1982); Beendigung des Krieges (Malachi Ritscher, 2006); Freie Religionsausübung (Thích Quàng Dúnc, 1963); Beendigung des Rüstungswahnsinns (Dietrich Stumpf, 1982), …“

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Seit dem berühmten Fall des Mönchs Thích Quàng Dúnc 1963, der sich selbst tötete, um gegen die Diskriminierung von Buddhisten in Südvietnam zu protestieren, hat sich die Selbstverbrennung als eine Form des politischen Protests etabliert. Seit 1963 verbrannten sich weltweit mindestens 900 Menschen an öffentlichen Plätzen aus Protest, die Dunkelziffer wird auf weit über 3000 geschätzt. Diese Form des Protests kommt zwar selten vor, doch in den symbolischen und erschütternden Taten verdichten sich Diskurse, die heute für unsere politische und gesellschaftliche Situation von höchster Relevanz und Aktualität sind.
 

Denn der Kampf um Sichtbarkeit – der bei Selbstverbrennungen in seiner extremsten Form mit dem größtmöglichen Opfer des eigenen Lebens geführt wird – ist immer auch ein Kampf um Aufmerksamkeit, Meinungsfreiheit und den öffentlichen Umgang mit Informationen. Es ist ein Kampf für die eigene politische Teilhabe.
 

Wer sind die Menschen, die einen solch radikalen Schritt wagen? Welche Umstände haben sie dazu gebracht, ihr Leben für das Erreichen eines politischen Ziels zu opfern? Was sagt es über eine Gesellschaft aus, in der sich Menschen in der Hoffnung auf Sichtbarkeit qualvoll öffentlich selbst verbrennen? Sollten ihre Botschaften aufgrund der radikalen Ausdrucksform überhaupt ernst genommen werden? Oder wird die Opferung für ein höheres gesellschaftliches Ziel doch nur als Tarnung für die eigene Lebensmüdigkeit genutzt?

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Regie: Elsa Weiland

Spiel: Diana Treder (Originalbes.: Sophia Otto, Saskia Rudat)

Bühne und Kostüm: Maria Färber

Sound und Musik: Joseph Baader

Licht: Chiara Krogull

Dramaturgie: Malin Harff

Stimme: Hildegard Meier

Produktionsleitung: Esther Schneider

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Zu den Künstler:innen:

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Krux sind Elsa Weiland, Joseph Baader und Sophia Otto. Die Redewendung „Die Krux an der Sache ist...“ ist dann treffend, wenn mehrere Möglichkeiten stark miteinander konkurrieren und es schwerfällt, sich zu entscheiden. Ausgangspunkt für die Arbeit des Kollektivs Krux bilden politische

Dilemmata und die damit einhergehende Frage, wie wir uns in der Gesellschaft positionieren. Einmal entdeckte Problemstellungen sollen direkt erlebbar und erfahrbar gemacht werden, um die zentralen Paradoxien unseres Zusammenlebens bearbeitbar zu machen. Dabei steht der Prozess der Auseinandersetzung im Fokus und weniger die daraus resultierende Antwort. Krux arbeitet interdisziplinär und nähert sich dem jeweiligen Stoff aus den verschiedenen Perspektiven unterschiedlicher Sparten. Genauso wie die Mitglieder aus verschiedenen Sparten zusammenkommen, um sich gemeinsam einer Thematik anzunähern, arbeitet Krux mit den verschiedenen Formaten, die den jeweiligen Disziplinen innewohnen.

Krux hat zuvor bereits zwei gemeinsame Theaterproduktionen realisiert: „Der Zwang – nach Stefan Zweig“ (2018) wurde für den Kölner Theaterpreis nominiert und mit dem KunstSalon-Theaterpreis 2019 ausgezeichnet. 2020 entstand die zweite Produktion „Walden – nach H.D. Thoreau“ in Koproduktion mit der studiobühneköln und der börse Wuppertal.

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15.03. SAMSTAG

DOORS 17:00 Uhr

START 18:00 Uhr​​​​​​

15.03. SAMSTAG

DOORS 19:30 Uhr

START 20:30 Uhr​​​​​​

Eingang über den Prinzenhof Prinzenstraße 85F

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